Neuer Artgenosse nach langer Einzelhaltung

  • Hallo zusammen, ich wollte Mal nachfragen, da ich seit wenigen Monaten auch mithalterin eines Wellensittich bin seit mein Freund bei mir eingezogen ist. Ich habe ab Tag 1 angefangen mich zu informieren, aber dennoch blieb diese Frage offen. Hansi (12) ist jetzt seit 8 Jahren ohne Artgenossen und wir suchen auch nach einem neuen Artgenossen, jedoch stellen sich langsam Zweifel an, ob er den Stress und die Umstellung sowie die Rangkämpfe vertragen würde und vielleicht sogar daran verenden könnte, wie sein Vater in der selben Situation vor ihm, wenn es so wie es bis jetzt war, vielleicht sogar besser für ihn wäre. Er zeigt keine Auffälligkeiten und ist sonst auch gesund und war es bis jetzt auch immer. Kann mich da vielleicht jemand informieren und vielleicht seine Erfahrungen teilen?

  • Wir haben schon öfter einen sehr alten Welli bei uns in dem Schwarm schlagartig integrieren müssen. Da wir immer sie im Blick haben und auch schon mal ein Machtwort einbringen, sind Vögel mit einem Sozialgefüge sehr schnell zurechtgekommen, wenn die Hälfte des Schwarms sowieso Rücksicht nimmt und ihn erst einmal sich selbst und seinem Beobachten überlassen. Nach 1-3 Tagen zuschauen war immer klar, zu wem er sich dann hingezogen fühlt. Bei nur 1 Vogel ist das zwar nicht so das Gleiche. Der Neue sucht bzw. versucht immer sich mit dem Gleichgesinnten gut zu stellen, um in das Sozialgefüge sich zu integrieren ist es notwendig die täglichen Rituale zu sehen und zu akzeptieren. Das sollte instinktiv drin sein. Wenn du keinen dominanten Vogel ihm da vorsetzt, der bei den Mädels schon imponieren muss, ist das schon was anderes. Das Alter der anderen ist schon wichtig, es sollte kein Kind mit einem Opa zusammen sein, das haut von der Zeitempfindung der Vögel nicht hin.

    Es kann auch sein, er freut sich so sehr, dass er vor Aufregung ins Hirseland fliegt. Aber das ist meist sehr unwahrscheinlich, wenn er sich sofort und andauernd die Einsamkeit sucht, wäre ich auch misstrauisch. Aber dann musst du ihn halt wieder trennen. Aber wenn du es nicht versuchst, kannst du es auch nicht wissen. :kopfkratz:

  • Obwohl ich gegen Einzelhaltung bin, würde ich in Hansis Fall eher auf einen Artgenossen verzichten. Wie Du schreibst, ist er inzwischen 12 Jahre alt und seit 8 Jahren allein. Er hat also ein bewundernswert hohes Alter erreicht und scheint offensichtlich zufrieden zu sein. Ein Zweitvogel müsste die gleiche Mentalität haben und auch älter sein. Das würde bedeuten, dass man einen älteren oder ebenfalls sehr alten Vogel - nämlich den neuen - aus einer gewohnten Umgebung rausholt und sich Hansi plötzlich auf einen Artgenossen einstellen muss. Ich würde es eher so belassen wie es ist.

    Vor vielen Jahren übernahm ich einen Wellensittich, der lange allein gehalten wurde in einem Kinderzimmer. Der war so verkorkst (nicht böse gemeint), dass er in meinem kleinen Schwarm Außenseiter blieb.

    Ich kann zudem von meinem Nymphensittich Carlo berichten, der mit 23 1/2 Jahren seinen Partner verloren hat, mit dem er 20 Jahre zusammenlebte. Jeder Versuch, ihn noch zu vergesellschaften, misslang. Er wollte seine Ruhe haben für sich und sich nicht neu einlassen. Er wurde 25 1/2 Jahre alt.


    Du weißt nicht, wieviel Zeit dem alten Hansi noch bleibt. Er kennt nur noch das Alleinsein und leidet nicht darunter, was sein wirklich tolles Alter beweist. Zum Vergleich: meine ältesten Wellensittiche wurden 10 bzw. 11 Jahre alt.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn er nach 12 Jahren plötzlich einen Genossen bekommt, dann bedeutet das für ihn Stress und in dem Alter möchte er wahrscheinlich lieber einen ruhigen Lebensabend in gewohnter Umgebung verbringen. Er kennt seit 8 Jahren nur das Leben alleine und hat sich daran gewöhnt. Er hat sein Revier und das müsste er dann teilen, zumindest würde ich davon abraten, einen Neuen in seinen Käfig einziehen zu lassen.

    Was anderes ist es, wenn man einen alten Wellensittich, den keiner will, in seinen Schwarm holt, das ist eine ganz andere Situation.


    Eine Überlegung wäre noch, einen Neuen in einen separaten Käfig unterzubringen, so dass sie nur Blickkontakt und Rufkontakt haben. Aber Vorsicht, lange alleingehaltene Wellensittiche können sehr eifersüchtig sein.


    Wie wird der kleine Kerl denn so gehalten? Wird auch mit ihm interagiert, also mit ihm gespielt und gesprochen?

  • Er hat einen Käfig in dem er isst, trinkt und schläft. Nachts bleibt der Käfig zwar durchgehend offen, ab Mitternacht ist aber Ruhe und er wird zugedeckt. Freiflug hat er im ganzen Zimmer in dem wir sowieso schon die meiste Zeit verbringen. Wir haben nonstop das Radio laufen, quatschen aber auch selbst mit ihm und er wird von uns gestreichelt und gekrault.

  • Dieses Thema enthält 4 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!