Vielen Dank für die nette Aufnahme hier im Forum.
Ich heiße Renate, komme aus dem Saarland, bin 56 Jahre alt.
Wellis begleiten mich seit meiner Kindheit und ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen.
Mein erster Welli kam aus einer Zoohandlung, war Einzelvogel und mein bester Kumpel.
Er hatte wie damals üblich einen kleinen Käfig, der aber von morgens bis abends offen stand und er war immer bei uns.
Er saß mit am Tisch, bei den Hausaufgaben, abends auf der Couch.
Leider wurde er nur zwei Jahre alt, er flog in eine Tür, die gerade am Zuschlagen war und brach sich das Genick.
Damals war ich 12 Jahre alt und todunglücklich.
Kurz darauf zog wieder ein Welli ein, der ebenso zahm wurde und mich ins Erwachsenenleben begleitete.
Er zog mit mir um, von München ins Saarland, und wurde 9 1/2 Jahre alt.
Er starb beim Tierarzt, als dieser ihn untersuchen wollte, obwohl er zahm war.
Er hatte wohl eine Luftsackentzündung und bekam einen Herzschlag, als der Tierarzt ihn in die Hand nahm.
Danach hatte ich einige Jahre keine Wellis, erst als meine Kinder geboren waren kam wieder ein Wellensittichpärchen zu uns.
Als sie zwei Jahre alt waren entflogen sie beide durch ein gekipptes Fenster im Dachgeschoß.
Die Henne, die relativ zahm war, fanden wir ein paar Tage später wieder, sie saß in einem Baum im Wald gegenüber und ließ sich sichtbar erleichtert in ihren Käfig zurückbringen.
Sie bekam einen neuen Partner und als wir mit den Kindern umzogen blieb sie bei meiner Mutter, weil diese sich nicht auch noch von den Wellis trennen wollte.
Kurz darauf bekamen wir im eigenen Heim unser erstes Pärchen, Felix und Nicole.
Felix
Nicole
Nicole wurde 11 1/2 Jahre alt und starb nach kurzer Krankheit in meiner Hand.
Felix war von einem Tag auf den anderen sehr still, bewegte sich kaum noch.
Also bekam er eine neue Partnerin, Amelie.
Amelie war ein Jungvogel, Felix war sofort begeistert und zwitscherte wieder.
Aber mit seinen 11 Jahren konnte er nicht mit der jungen Amelie mithalten und so zog kurz darauf Jacob ein.
Felix war glücklich, er hatte Gesellschaft, Jacob und Amelie waren von der ersten Sekunde an unzertrennlich, ein glückliches Pärchen, das ist bis heute so.
Felix flog ein halbes Jahr später still und leise nachts über die Regenbogenbrücke, aber er war in seinem letzten halben Jahr noch mal aufgeblüht.
Kurz nach Jacobs Einzug kam ich eines Morgens an die Voliere und es lagen überall Federn von Amelie.
Seit diesem Zeitpunkt konnte sie nicht mehr fliegen, war aber ansonsten munter und fidel.
Ich recherchierte und fand heraus, dass sie an einer Viruserkrankung leiden könnte.
Da bereits alle drei seit einigen Wochen zusammen waren, war eine Ansteckung in dem Fall schon passiert.
Heilen konnte man es auch nicht, also beschloss ich abzuwarten und baute die Voliere um, so dass Amelie überall hinkam.
Heute sind die beiden knapp 9 1/2 Jahre alt und bis vor einem Monat waren sie immer gesund und munter, keinerlei Krankheitsanzeichen.
Um Neujahr begann Jacob mit der Mauser und sie dauerte gefühlt endlos.
Vor ein paar Wochen sah ich dann, dass sein Bäuchlein ganz kahl war. Er selbst war aber munter wie immer, flog seine Runden in der Voliere, also schob ich es auf die lange Mauser.
Vor zwei Wochen entdeckte ich dann ein seltsames "Gewächs" an Amelies Schnabelwinkel und dachte erst mal an Milben.
Dann begann eine frustrierende Suche nach einem Tierarzt, der Wellensittiche behandelt, ich hatte bis dahin tatsächlich nie einen Tierarzt für die Wellis gebraucht. Letzte Woche wurde ich fündig, durfte sofort kommen und dort wurde dann festgestellt, dass es keine Milben waren.
Das Gewächs am Schnabelwinkel, das außen noch recht klein war, war im Inneren sehr viel größer, was wir aber erst sahen, als die Tierärztin Amelies Schnabel öffnete. Kaum zu glauben, dass man ihr ansonsten gar nichts anmerkte, sie futterte wie immer, sie turnte durch den Käfig wie immer und ihr Gefieder war tadellos.
Wir hatten nur zwei Optionen, einschläfern oder operieren.
Ich entschloss mich zur Op, weil Amelie ansonsten munter und lebenslustig war.
Eine Ursache für das kahle Bäuchlein fand die Tierärztin nicht, wir entschieden aber, dass Amelies Gewächs eingeschickt wird und auf die Virenkrankheiten untersucht wird. Das wäre sinnvoller als Federn einzuschicken, denn wenn das Geschwür durch PBFD verursacht wäre, würde sich der Virus in den Zellen finden lassen. So zumindest die Aussage der Tierärztin.
Das wäre dann auch eine Erklärung für Jacobs Bäuchlein, ansonsten gäbe es aktuell keine.
Amelie ist heute morgen operiert worden, mit erheblichem Risiko, wie die Tierärztin vorher zu bedenken gab.
Aber sie hat es geschafft, sie sitzt wieder bei Jacob, der sich unbändig freut, dass sie wieder da ist.
Jetzt bekommt sie die nächsten Tage noch Schmerzmittel und Ab, falls ich das hinkriege, und das entfernte Geschwür sowie eine Kotsammlung von beiden wird an ein Labor geschickt. Die Befunde sollten in einigen Tagen da sein.
Soweit fürs Erste, jetzt lese ich mich mal durchs Forum, ich hätte nämlich einige Fragen, weil ich u.a. das Futter umstellen möchte.