Falls ja, wie ist es passiert?
Was habt ihr gemacht? Mit oder ohne tierärztliche Behandlung?
Wie lange dauerte die Heilung?
Hat der Tierarzt Medikamente zur Behandlung mitgegeben? Falls ja, welche?
Leider habe ich von einer nicht so guten Erfahrung zu berichten.
Meine Micky, eine quirlige Wellensittichdame, die zu dem Zeitpunkt 9 Jahre alt war, ist durchs Zimmer geflogen. Es war abends, draußen dämmerte es, ich hatte nur im Wohnzimmer das Licht eingeschaltet. Bei uns ging das Wohnzimmer durch eine große Öffnung ins Esszimmer über. Das Esszimmer war nicht beleuchtet. Micky flog also los und dann ins dunklere Esszimmer rein und knallte irgendwo vor, beim "Landen" - eigentlich war es mehr ein Herunterpurzeln ist sie ungünstig auf einen Gegenstand mit dem Bein aufgekommen und da saß sie dann.
Ich sofort hin, was ich da sah, war schrecklich. Sie hatte das rechte Bein komplett nach hinten verdreht. Ich habe sie gepackt und in einen kleinen Käfig gesetzt und sofort die Tierärztin angerufen, es war schon außerhalb der Praxiszeit. Mein Mann hat mich gefahren und ich hielt während der Fahrt den Käfig still.
Die Tierärztin hat das Bein abgetastet und sagte, es sei zweimal gebrochen, einmal am Oberschenkelhals und einmal unten. Sie machte mit einem kleinen Hölzchen, ich glaube, es war sowas wie ein Streichholz, eine Schiene fertig. Den Streichholz hat sie vorher mit Mullbinde gepolstert und es dann am Beinchen befeinstigt, also nochmals mit Mullbinde und dann Pflaster fixiert.
Sie gab mir ein Gemisch in einer kleinen Spritze mit, welches ich Micky von da an täglich ins Wasser geben sollte. Einmal Kalzium und dann ein Schmerzmittel. Leider war Micky trotz des Bruches sehr agil und irgendwie hatte sie es beim täglichen Versorgen geschafft, aus dem Käfig zu entkommen und loszufliegen, kam aber mit dem dicken Verband nicht hoch und stürzte ab. Das war gar nicht gut, wie sich herausstellte.
Die Ärztin gab mir den Rat, den Käfig entsprechend zu gestalten, damit Micky es leichter hat. Ich sollte ein Fensterleder um die Stangen wickeln und es fixieren, damit nichts rutscht. Auch den Boden sollte ich mit einem Tuch präparieren, damit sie sich beim Fallen nicht verletzt. Das habe ich natürlich sofort gemacht.
Ich sollte dann in den nächsten Tagen, ich glaube, es waren 14 Tage, wiederkommen. Leider gab es eine schlechte Nachricht, die Ärztin meinte, der Bruch würde nicht richtig zusammenwachsen, wenn wir Pech hätten, würden die Enden jeder für abheilen und falls das so wäre, müsste man Micky erlösen, da keine Stabilität mehr im Bein wäre. Sie wickelte das ganze noch einmal.
Der Bruch wuchs zwar zusammen, aber schief. Micky konnte sich mit dem schief zusammengewachsenen Unterschenkel nicht mehr abstoßen, war also von da an komplett flugunfähig. Auch konnte sie nicht von Stange zu Stange springen, sondern nur am Käfiggitter klettern.
Aber sie war eine Frohnatur, sie spielte dann eben auf dem Fußboden oder auf dem Tisch mit allen möglichen Sachen. Ich hatte ja auch noch Chico, leider waren Micky und Chico nie ein richtiges Paar, aber Chico unterhielt Micky mit seinem Gesang und Sprechen immer sehr schön. Er rief manchmal: "Micky, komm mal her". Das fand ich so süß. Micky war superzahm, genau wie Chico. Sie hatten vor gar nichts Angst. Sie rannte trotz ihrer Behinderung auf den Fußboden herum und das gar nicht mal so langsam und Chico leistete ihr dann schon mal Gesellschaft. Sie hat sich gut mit der Behinderung arrangiert.
Micky lebte mit diesem Handicap noch weitere drei Jahre. Sie wurde insgesamt zwölfeinhalb Jahre alt.