Atemwegserkrankung - suche Dringend Rat :(

  • Liebe Forummitglieder,


    ich suche dringend Hilfe für meinen Wellensittich Chili. Ich war schon mehrmals beim (Vk!) Tierarzt und er konnte die Probleme nur teilweise lösen. Ich bin verzweifelt, da die Symptome wiedergekommen sind und die Verbesserungen, die es nach TA-Besuchen gab, gingen darauf zurück, dass ich recherchiert, den Vogel sehr genau beobachtet und dem Arzt Vorschläge gemacht habe...


    Folgendes zur Krankheitsgeschichte von Chili.

    Vor ca. 6 Monaten hat er seine Stimme verloren. Das passierte zu einer Zeit, wo sein Weibchen gebrütet hat und er sie intensiv gefüttert hat. Dann hat er quietschende Atemgeräusche bekommen. Er war nicht wirklich apatisch, aber definitiv weniger aktiv, als vorher.


    Ich bin zum TA gegangen und ihm die Situation geschildert. Er hat angenommen, dass er sich beim Füttern verschluckt und eine Kropfentzündung bekommen hat. Er hat ihm ein Antibiotikum gespritzt. Es ist etwas besser geworden und ich dachte, dass sich das Problem gelöst hat. Allerdings ist seine Stimme nicht wieder gekommen.


    Einige Monate später wird es für ihn zunehmend schwer, zu atmen. Er hat starke Quietschgeräusche, kommt am Abend nicht zur Ruhe. Er atmet angestrengt und extrem laut, die Atemprobleme verschlechtern sich zum Abend hin, und er fliegt von Ast zu Ast und kann nicht wirklich schlafen. Ich bin noch einmal zum Arzt und er hat einen Kropfabstrich gemacht. Das Ergebnis war nicht auffällig.


    Verzweifelt habe ich recherchiert und bin zum Schluss gekommen, dass es sehr Wahrscheinlich Luftsackmilben sind, die zum Abend hin aktiver werden und die Beschwerden verursachen. An einem Abend ging es ihm so schlecht, dass er kaum Luft bekam, ich dachte, er stirbt. Ich habe ihn beruhigt und ging am nächten Tag zum TA. Ich schlug ihm vor, ein Antiparasitikum zu geben. Der TA hielt es für nicht wahrscheinlich, da er keine "klickenden" Geräusche hörte. Er hat es aber auf meine Bitte hin ausprobiert und mir eine Spritze mit Anweisungen der Behandlung von Chili - und meiner anderen Wellis mitgegeben. Kurz nach der Gabe des Mittels ging es Chili schlagartig besser. Sein Atem war nicht mehr so angestrengt und leiser. Die Anweisung war, 1x in 2 Wochen für einen Monat zu behandeln.


    Einige Tage nach der Behandlng sind die Syptome zurückgekehrt, er hat heftig geniest. Ich habe recherchiert und unterschiedliche Meinungen zur Häufigkeit der Gabe gesehen. Durch den Lebenszyklus der Milben schien aber eine 1x pro Woche Behandlung sinnvoll. Durch die verschlechterung der Symptome habe ich es nach Rücksprache mit dem TA auch so gemacht bei Chili. Ich vermutete bei ihm einen kritisch massiven Befall, womit diese Häufigkeit auch sehr logisch erschien. Bei den anderen habe ich es bei 1x in 2 Wochen belassen. Nach der 3. Behandlung war keine Veresserung mehr zu sehen, aber es sind Symptome hervorgetreten, die ich vor der erfolgreichen Antibiotikabehanldlung gesehen habe. Nach Recherche verstand ich, dass diese Therapie zusammen mit Antibiotikum durchgeführt werden sollte, da sich Sekundärinfektionen in geschädigter Schleimhaut ansiedeln könnten. Ich habe es dem TA vorgeschlagen und es ging weitere 2 Mal zur Behandlung. Danach war endlich Ruhe. Es ist besser geworden, Atemgeräusche sind nahezu verschwunden, er atmete ruhig, saß nicht mehr mit einem stark durchgedrückten Rücken. Er hat sogar lese angefangen, wieder ein wenig zu singen, wenn auch etwas heiser. Er schlief wieder gut nachts.

    Jetzt ist es zwei Monate her und die Atemgeräusche nehmen langsam und stetig zu. Heute atmet er so angestrengt und laut, dass ich wieder verzweifelt eine Lösung suche. Die Geräusche sind quietschend, hochfrequent, manchmal klickend. Seltener würgt und niest er, kratzt sich um die Nase herum mit Krallen oder an Ästen. Er sitzt nicht aufgeplustert, aber zieht sich gerne zurück und ist nicht so aktiv. Er lässt sich oft und häufig von seinem Weibchen "behandeln", wobei er noch lauter quietscht - durch die veränderte Atmung und Lage, während sie ihn vorsichtig am Kopf "kratzt".


    Bei der Vorgeschichte könnt ihr evtl. denken, warum ich nicht sofort zum Hörer greife und den TA anrufe. Er ist Vk, und geht mit Vögeln behutsam und gut um. Aber ich habe den Eindruck, dass diese Symptome ihn ratlos machen. Deswegen frage ich hier.


    Ich dachte, ggf. habe ich die anderen Vögel in zu großen Abständen behandelt und sie haben Chili wieder mit Luftsackmilben angesteckt. Da er schon angeschlagen ist, entwickelt es sich bei ihm schneller, währen bei anderen nichts zu beobachten ist. Ich hatte noch etwas Mittel übrig und habe sie nun bereits zwei Mal behandelt. Es ist aber keine Verbesserung zu sehen. Somit sind es nicht wieder die Milben.


    Ich sehe nur noch 4 Möglichkeiten:

    1. Entweder ist es wieder eine Bakterielle Infektion, die seine angeschlagenen Schleimhäute besiedelt,

    2. oder es ist eine Pilzinfektion,

    3. oder es ist eine vergrößerte Schilddrüse wegen Iodmangel,

    4. es sind Milben, die gegen das Mittel resistent geworden sind???


    Mir ist bewusst, dass hier keine Experten sind, aber mir würde es schon helfen, wenn jemand ähnliches durchgemacht hat und einen Rat geben kann.


    Liebe Grüße,

    Anna

  • Hallo Anna,

    wie Du richtig vermutest, bin ich keine Expertin, nur Welli-Halterin, die mit derartigen Symptomen bei den Kleinen keine Erfahrung hat, aber einiges gelesen hat.

    1. Vorschlag - Zweitmeinung einholen bei einem weiteren vkTA oder in einer Tierklinik

    2. Mal überlegen, ob es andere Gründe geben kann, die im eigenen Umfeld liegen.

    Das meine ich nicht böse, bitte nicht falsch verstehen.

    Ich wusste z. B. bis vor einiger Zeit nicht, dass das Braten und Dünsten in Teflon beschichteten Pfannen den Wellis schaden kann,

    wenn sie die Dämpfe einatmen.

    Nikotinrauch ist nicht gut, ggf. auch die Ausdünstung von Schadstoffen in Wohntextilien, Zimmerpflanzen, trockene Raumluft, zu niedrige Luftfeuchtigkeit. Du könntest auch versuchen, den Hauptträger der Atemprobleme mal separat zu setzen, dass er nicht ständig mit den anderen schnäbelt oder die Henne füttert. Außerdem könntest Du eine andere Futtermischung geben. Nicht ausgeschlossen, dass Motten- oder Pilzbefall vorhanden ist oder eine Allergie vorliegt.

    Wenn Du zu diesen Punkten sagst, Du weißt Bescheid und hast sie als informierte Tierhalterin berücksichtigt, dann greift wieder Vorschlag 1.

    Vielleicht melden sich hier weitere Mitglieder, die Ähnliches durchgemacht haben und erfolgreich beenden konnten.

    Viele Grüße

    Budgies - Birgit

  • Hallo Birgit,


    vielen Dank für Deine Antwort!


    Zuerst ganz allgemein; Ich habe eben doch noch den TA angerufen. Er sagt, es könnte ein Hefepilzbefall sein und er wird mir ein Mittel geben. Das wäre eine der Ursachen, die ich auch vermute.


    zu 1. der nächste vkTA ist schon in der nächst gelegenen Stadt...ich weiß nicht, wie weit der übernächste wäre, und ob da der Transportstress nicht einen größeren Schaden bedeuten würde...

    2. Ich werde darüber nachdenken und ausprobieren. Ich weiß zwar das mit Teflon und brate nicht zu viel, aber ich werde ihn separieren und schauen. Zur Zeit füttert er sein Weibchen nicht, und das schnäbeln hilft ihm doch sehr. Er sucht sie sehr oft auf und bittet darum :)

    Eine Allergie kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, da ist der Ablauf komplett anders und nicht so schleichend und zunehmend. Trotzdem verstehe ich, dass Allergene überall sein könnten, aber das kann man nicht ausschließen. Ich habe ein großes, gut durchlüftetes Wohnzimer, nichts stark riechendes darin. Ich werde das mit dem Futterwechsel auch ausprobieren.

  • Ich hoffe, der TA hat Erfahrung und weiß. was er tut. Mich wundert nämlich, dass Du mit dem Patienten ihm Hinweise gibst, um was es sich handeln könnte. Ich hatte vor einigen Jahren eine ähnliche Erfahrung gemacht, als ich meinen Neffen mit seinem Zwerghamster zur TÄ begleitete. Da hatte ich mich vor dem Besuch eingelesen und der TÄ den richtigen Tipp gegeben (obwohl man ja eigentlich nicht schlauer als der Arzt daher kommen sollte?)

    Wenn es hilft, gut, wenn nicht, würde ich, wäre ich an Deiner Stelle, den Kleinen aber zur Ruhe kommen lassen und nicht mit weiteren Therapien und Wirkstoffen strapazieren. So ein kleiner Organismus hat eh schon mit der Symptomatik zu kämpfen und muss dann noch verschiedene Medis aufnehmen,

    Ich wünsche Dir, aber vor allem Deinem Wellensittich, dass es bald besser geht. Klar, die Partnerin tut ihm gut, Trennungsschmerz verstärkt das Ganze vielleicht noch.

  • Ich weiß es nicht...ich hoffe das auch. Ich habe keine Erklärung dafür, warum es so wenige Zielführende Ansätze von ihm gab...

    Das stimmt, der kleine musste schon so viel durchstehen ;( ich gebe dem Antimykotikum noch eine Chance. So lange er selbst noch für sein Leben kämpft, werde ich auch kämpfen ;(

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